Köppenthal, den 23 Mai 1894.
Geliebte Geschwister!
der Friede unseres himmlischen Vaters sei mit uns allen Amen. Es ist bereits
schon über ein Jahr, da ich von euch in Samarkand Abschied nahm und doch
sind die Eindrücke noch so frisch, als wenn es erst gestern gewesen ist. Wie
schnell eilen doch die Jahre dahin und wir mit ihnen.
Köppenthal, den 20 April 1894
Lieber Johannes!
Deinen lieben Brief vom 26.03. erhielt ich am 9.des Monats. Wir haben indes
mit Gottes Hilfe die Osterfeiertage durchlebt und sind, dem Herrn sei Dank!
Alle ziemlich wohl.
Köppenthal, den 16 – 28 März 1894.
Lieber Bruder Johannes!
Der Friede Gottes sei mit dir und den lieben Deinen.
Ich bin im Unklaren, mein lieber Bruder, wie es mit unserer Korrespondenz
steht, da ich von dir noch keine Nachricht habe, ob du irgendeinen meiner
Briefe erhalten hast.
Informationen über die Schulen in der Molotschna Kolonie für das Jahr 1909.((Zentrales Staatsarchiv der höchsten Behörden und Verwaltung der Ukraine. Fond 2201, Inventar 1, Akte 882)) Molotschna_S_1909Herunterladen
Köppenthal, den 23 Januar/ 4 Februar 1894
Lieber Johannes.
Eure, das heißt deine und Annas Briefe von Anfang Dezember sind schon seit
einem Monat in unseren Händen. Sie kamen gleichzeitig mit einem Briefe von
Bruder Jacob Töws an.
A German transcription and an English translation of the Mennonitische Rundschau 07.Juni 1911. I have also identified family members in the letter. (( Görzen, Kornelius, ‘Krassikow, Samara - Letter to…
Lieber Johannes!
Deinen Brief haben wir erhalten, auch schon früher die Bilder und sagen
herzlichen Dank für die Briefe und das Bild. Ich habe mich recht sehr gefreut,
dass du, wenn auch keinen großen Verdienst, aber doch sobald etwas erhalten
hast.
Köppethal den 8. Februar
Teure Geschwister! So hat es denn unserem himmlischen Vater, nach seinem
wunderbaren Ratschluss gefallen, unseren lieben Vater aus seinem langen
schweren Leiden zu erlösen, um ihn von einem Erdenpilger zu einem
Himmelsbürger zu machen.
Koeppenthal, den 14 Juli 1893.
Meine liebe Anna!
Zuerst meinen herzlichen Glückwunsch zu deinem Geburtstage, der treue Herr
wolle dir recht die Gesundheit schenken, und dein Herz erfüllen mit seinem
süßen Jesu Trost.
Ach Anna, das Scheiden von dort wird dir gewiss auch wieder recht schwer
werden.
An Anna Bartsch.
Grotzfeld 20 Juni 1893
Liebe teure Freundin!
Wie wir gehört haben, weilst du gegenwärtig mit deiner Familie auf dem
Trackte und daher will ich mich beeilen und dir einen kurzen Besuch abstatten,
wenn auch nur schriftlich. Wie der Papa mit der Nachricht nach Hause kam, so
wäre ich am liebsten gleich hingefahren, aber es lässt sich nicht so leicht tun,
aber ein bisschen schelten muss ich doch und so vorbeizufahren.
Busuluk 1 Dokumente aus dem Archiv der Stadt Samara über die Umsiedlung aus der Molotschna Kolonie von 17 Familien in die Neu-Samara Kolonie, die Siedlung Lugowka im Jahr 1907. Eingesandt von Karl Riedel.
Köppenthal den 28. Juni 93
Lieber Bruder Bartsch!
Da ich heute Nachmittag nach Auleata fahren will, so will ich noch etwas an
dich schreiben. Zuerst danke ich sehr für deinen Brief, welchen wir vorige
Woche erhalten und woraus wir ersehen, dass ihr auf dem Trakt glücklich
angekommen seid.
Gnadenthal, den 26. Juli 1893
Geliebte Schwester!
Wieder hat uns der liebe Heiland ein Jahr hindurchgeführt, und ein neues
Lebens Jahr ist bei mir angetreten, zwar weiß ich nicht wie der Herr es führen
wird, deshalb rufe ich.
Liebe Kinder!
Der Friede des Herrn sei mit euch allen und uns.
Deinen uns lieben Brief liebe Anne vom 26 Februar erhielten wir 4. März,
wofür wir danken. Die Nachricht von Bruder Gerhard Janzen hat uns alle sehr
interessiert. Wenn man zwischen den Zeilen liest, dann stimmt er wohl nicht
mehr mit der Ansicht der Gemeinde und Claas Epps, es mögen ja auch viele so
denken.
Geliebte Kinder!
Des Herrn reichen Segen über euch alle.
Eure lieben Briefe vom 28 v.[origen] J.[ahres] mit den Bildern sowie die
Postkarte v.d. J. haben wir gestern alles erhalten, wofür wir alle sehr danken.
Über die Bilder haben wir uns gefreut, Peter Hamms und Dietrich kamen noch
her und wurden dieselbe gleich verlost, außer die größten, da Jakob mit Br.
Franz Epp nach der Stadt gefahren.
abbrechen und die Wand neu aufkleben. Ziegeln dachten wir 10000 Stück
streichen zu lassen, a 1000 Stück 1 Rubel 60. Wenn du, lieber Johannes, das
Geld, die 25 Rubel schickst, so nehmen wir dasselbe zum Baufang, zum Arek
[Aryk] wird es schon nicht gebraucht.
Wir zahlen im ganzen für das Machen des Areks 120 Rubel und danach 20
Kipmannen, diese sind vom Dorfe bezahlt.
Geliebte Kinder!
Viele herzliche Segenswünsche für Sie dort alle zum jetzt neu angetretenen
Jahr wünschet in treuer Liebe.
Deinen uns lieben Brief vom 17. erhielten wir den Tag vor Silvester, nachdem
wir vergeblich unter den Sachen nach einem Brief gesucht.
Geliebte Kinder!
Ist Gott für uns, wer mag wieder uns sein? Welcher auch seines eigenen Sohnes
nicht hat verschont, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben, wie sollte er
uns mit ihm nicht alles schenken?
Ihr werdet euch wohl etwas wundern, dass ihr so bald wieder einen Brief von
hier bekommt, da ihr ja doch erst die vorige Woche einen erhalten.
Public school was begun in 1904, shortly after the village of Pretoria was formed; the Abraham J. Loewen family had arrived two years earlier. The language of instruction was German, with Russian as the second language, and the children started school at age 7 or 8. Jacob Loewen began school in the fall of 1910. In his memoirs, he describes his early education experiences at some length, and for the most part, this account is based on his memoirs.
Abschrift eines Briefes von Johann Bergmann Lysanderhöh
in Sachen der Rekrutierung an Witwe Franz Wall
hinselbst. Warenburg den 8. November 1884.
Liebe Tante Wall!
Pretoria, Village #14 in the Orenburg settlement, was founded in 1903. Owing to the Mennonites’ sympathies with the Afrikaans-speaking Boers, as opposed to ‘the English’, of South Africa, Pretoria was named after the principal city of the Boers. It consisted of a wide dirt road separating two rows of houses, with approximately 15—17 homes on either side of the street. A public school stood on the north side of the street, in the middle of the village, and a high school stood (die Zentralschule) at the end of the street, on the south side.
Geliebte Kinder!
durch Bruder Peter Janzen übersenden wir an euch etwas Rauchfleisch, sechs
Schinken und 1 Schulter, ein Topf Schmalz und 4 Wurst. Der eine Schinken, die
Schulter, das Schmalz und die Wurst sind für euch, das Fleisch, was für euch
soll, ist der Name Joh. Bartsch geschrieben, da sind 3 Schinken für Joh.
Kopper, die wiegen 22, 21 und 20 Pfund, im Ganzen 63 Pfund.
Mein lieber Papa und Schwester Anne!
Sehr leid tut es mir, dass ich eher nach Saratow fahren musste, ehe ich deine
Antwort hatte, aber wegen Thiesens Silberhochzeit so wie Isaaks Epps war
schon der Verlass auf mich, dass ich zu den Arbeiten vor Tinchen Wiebe,
Agathe und Tinchen Epp mitbringen sollte und die Zeit schon drängte, auch
sollte die Schule angefangen werden.
Geliebte Anna!
da ich jetzt gerade ein bisschen Zeit habe, will ich so viel als möglich deine
Fragen zu beantworten versuchen. Es sind heute 14 Tage, als wir hier
zusammen mit den Eltern das Abendmahl nahmen, wir waren uns darin auch
alle einig, Papa war zum ersten Mal in seiner Krankheit ganz angezogen, und
blieb auch fast den Tag über auf, er sagte auch, ihm sei ganz wohl, und liegen
könne er nicht, da ihm dann der Kopf und die Ohren sehr schmerzten.
Br. Cornelius Gossen, unser Vater, wurde geboren den 9. Dezember 1867, im Dorfe
Lindenau, an der Molotschna, Rußland. Im Jahre 1880 zogen seine Eltern mit noch
vielen andern nach Asien. Daselbst hat er mit seinen Eltern die schweren
Pionierjahre durchlebt.