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Chortitza
Mennonitische Geschichte und Ahnenforschung
Schlagwort: Cornelius Neumann
Briefe aus Chiwa. Brief Nr. 9, Nr. 10
Es haben sich mehrere Familien gemeldet zur Aufnahme in unsre
Gemeinde – Cornelius Jantzen in Lysanderhöh, Franz Wall in Hansau, Fott in
Köppenthal, Albrecht in Fresenheim und aus Lindenau es sollen denke 26
Personen sein, ich weiß (kenne) sie nicht alle, aber das ist mein einziger und
alleiniger Wunsch, dass der Herr noch viele zu seiner Gemeinde möchte
berufen.
Briefsammlung Peter Mathies. Brief Nr. 11
Die guten Leutchen stellen sich in den Sonnenschein, alles ist gut. Ich dagegen in
den Schatten. Ist dunkler, aber im Grunde genommen kann man aus dem Schatten alles viel besser
überblicken als im Sonnenschein, als wer drinsteht.
Briefsammlung Peter Mathies. Brief Nr. 8
Nun meine lieben, unser Sehnen ist gestillt, nach langem, langem harren auf
einen Amerikaner Brief, es war mir manchen Tag so (schwer) keine Nachricht,
ob sie noch am Leben seien, Wenn ich wie ein Vogel hätte fliehen können,
wäre ich hinüber geflogen und mal alles Rundschau bei Euch gehalten, hätte
keinen Pass nötig gehabt, denn die geben sie [die Behörden] nicht, wäre denn
über die Köpfe hinweg gesaust.
Briefsammlung Peter Mathies. Brief Nr. 7
Mein letzter Brief an Euch ist vom 4 Juli, № 12. Es beunruhigt uns, da gar
keine Nachricht kommt, sollten die die Briefe in Beschlag nehmen? Dann lieber Johannes, müsste
deine Handschrift verstellt werden, oder du musst deine Briefe an Heinrich Baum in Saratow
adressieren, aber von dort bekommen wir sie auch mühselig, weil zu wenig nach Saratow gefahren
wird. Na, die Zeit wird’s aufklären.
Briefsammlung Peter Mathies. Brief Nr. 6
Nun meine liebe, wir warten jeden Posttag auf einen Amerikabrief, aber vergebens bis jetzt
und die Liebe zu Euch und die Sehnsucht, denn bald ist ein Jahr verflossen, wo wir uns zum
letzten Mal in den Arme lagen und ins Auge schauten, die rückt heran und das quält mich,
denn denkt nicht, wenn Ihr auch viele, viele Tausend Werst von uns getrennt lebt, Ihr
deswegen in der Liebe verkürzt seid.
Briefsammlung Peter Mathies. Brief Nr. 4
Weihnachtsbaum mit seinem Schmuck sieht hübsch aus. Und auf dem Tische dem Cornelius sein
Pferd und Wagen, wird dem lieben Jungen große Freude bereitet haben, nicht wahr. Wir freuen uns
mit Euch, dass Ihr lieben in so weiter Ferne, ein so schönen Weihnachtsabend verlebt habt, auch die
Feiertage im Kreise von Freunde und Nachbarn durchlebt habt.
Tagebuch von Heinrich B. Janzen (Am Trakt – Turkestan)
Im Jahre 1879 rüsteten ein Teil unserer Gemeindebrüder, der sich zu einer Reise nach Taschkent
(einer Stadt in den Besitzungen die Russland in Asien hat). Es wurde ihnen von dem damaligen
Generalgouverneur von Kaufmann völlige Religionsfreiheit auf 15 Jahre bewilligt. Denn mit dem
Jahre 1881 traten wir Mennoniten in das allgemeine Wehrgesetz ein, oder doch in den so genannten
Forstdienst.