Martin Loewen: A Kulak at the Wrong Time and Place

Martin Loewen war das drittjüngste von 11 Kindern. Sein Vater, Jacob Loewen (1829-1875), starb, als Martin erst fünf Jahre alt war, und im Alter von 13 Jahren starb seine Mutter, Katharina Harder Loewen (1834-1883). Es ist wahrscheinlich, dass er zu einem älteren Geschwisterkind zog, wie auch sein jüngerer Bruder, mein Großvater Abraham J. Loewen.
Im Alter von 24 Jahren heiratete Martin Susanna Klassen in Schöndorf, und vier Jahre später, im Jahr 1898, zogen sie in Susannas Heimatdorf Gnadental, wo sie sich niederließen und eine Landwirtschaft betrieben. Sie hatten zu dieser Zeit zwei Kinder, Jacob und Anna. Susanna Klassen war die Schwester von Jacob J. Klassen, dem örtlichen Pfarrer und Anführer der Gruppe, die 1923 nach Blumenort, Manitoba, auswanderte.
Martin Loewen erwarb eine Farm für 7000 Rubel und kaufte kurz darauf eine weitere halbe Farm. Er war als Landwirt recht erfolgreich und beschäftigte russische Arbeitskräfte auf der Farm, und im Haus wurden die häuslichen Arbeiten von russischen Dienstmädchen erledigt. Als 1911 in der Kolonie Orenburg eine verheerende Dürre herrschte und die Ernte ausfiel, schickte Martin eine Zugladung Getreide zu seinem jüngeren Bruder Abraham nach Pretoria. Es war genug Getreide für sechs weitere Familien und für die Aussaat im nächsten Frühjahr vorhanden. Seine Enkelin Katie Koslowsky beschrieb Martin in ihren Memoiren als einen rechtschaffenen und großzügigen Mann.