Die guten Leutchen stellen sich in den Sonnenschein, alles ist gut. Ich dagegen in
den Schatten. Ist dunkler, aber im Grunde genommen kann man aus dem Schatten alles viel besser
überblicken als im Sonnenschein, als wer drinsteht.
Da es uns beiden vergönnt ist und der Herr Gnade gibt, gedenken wir Sonntag, den 23 Juni, nach 25-
jährigen ehelicher Verbindung, diesen Silberhochzeitstag im Kreise liebender Freunde zu feiern. Es ist
ein wichtiger Abschnitt unseres Lebens, …
Die Liste ist keinesfalls vollständig und soll als kleine Hilfe bei den Familienrecherchen dienen. Es handelt sich nur um die Personen, die namentlich erwähnt sind.Abgeschrieben von Elena Klassen (Email), alle ihre Berichte.
Die viele Unruhe, die es heutigen Tages hier bei uns gibt, wirken auch auf mein Auge. Ich sage
oft, ist alles verloren, ist kein Hoffnungsschimmer mehr vorhanden, als der Tod. Ich sagte auf
meinem Geburtstage wäre besser für mich, wenn’s mein Begräbnistag wäre.
Nun meine lieben, unser Sehnen ist gestillt, nach langem, langem harren auf
einen Amerikaner Brief, es war mir manchen Tag so (schwer) keine Nachricht,
ob sie noch am Leben seien, Wenn ich wie ein Vogel hätte fliehen können,
wäre ich hinüber geflogen und mal alles Rundschau bei Euch gehalten, hätte
keinen Pass nötig gehabt, denn die geben sie [die Behörden] nicht, wäre denn
über die Köpfe hinweg gesaust.
Mein letzter Brief an Euch ist vom 4 Juli, № 12. Es beunruhigt uns, da gar
keine Nachricht kommt, sollten die die Briefe in Beschlag nehmen? Dann lieber Johannes, müsste
deine Handschrift verstellt werden, oder du musst deine Briefe an Heinrich Baum in Saratow
adressieren, aber von dort bekommen wir sie auch mühselig, weil zu wenig nach Saratow gefahren
wird. Na, die Zeit wird’s aufklären.